Frage: Marcel Ostertag, heute startet die Berliner Fashionweek und Sie präsentieren Ihre Kollektion im Zelt am Brandenburger Tor: prepared and save, oder schmeißen Sie, wie man das als Bild vom chaotisch-kreativen Designer so vor Augen hat, gerade alles um?
Antwort: Bei uns ist alles komplett geordnet. In München war die Kollektion schon im Dezember fertig. Hier in Berlin haben wir das Fitting gerade abgeschlossen. Ich freue mich auf die Show!
Frage: Ihre letzten Kollektionen waren total feminin und sogar romantisch angehaucht. Die Winterkollektion besteht aus fließenden und weichen Stoffen, Seide und Wolle in Braun-, Grau- und Goldtönen. Muster, die leicht orientalisch anmuten. Es sind Stilelemente der 20er Jahre dabei wie Fransen und Riemenpumps. Für die Sommerkollektion trugen die Models Blumenkränze. Wie geht es nun weiter mit der Frau von heute? Verraten Sie uns, was oder wer Sie diesmal inspirierte?
Antwort: Verraten wird hier natürlich noch nichts, bis auf den Ort: Stellen Sie sich eine Cocktailparty in einem Schloss in Schottland vor, die der junge Jetset aus London veranstaltet …
Frage: Wenn man sich Ihre Kollektionsentwürfe so anschaut, in denen sich grafische Elemente mit Fließendem verbinden, erkennt man ein bisschen Paul Smith, oder?
Antwort: Ich denke, gar nicht! Die erzeugte Wirkung verdanke ich meinen Erfahrungen beim Ballett. Der Stil von Paul Smith, bei dem ich ein paar Monate gearbeitet habe, ist auf jeden Fall zuerst konservativ und außerdem ganz anders. Ich möchte nicht mit ihm verglichen werden.
Frage: Marcel Ostertag, Sie zählen zusammen mit Kilian Kerner, Dimitri, Patrick Mohr, Lala Berlin, Lena Hoschek, C’est tout, Michalsky, Michael Sontag und Dawid Tomaszewski, zu den Jungdesignern, die der Berliner Fashionweek ein Gesicht gegeben haben. Sie arbeiten und leben aber im Gegensatz zu allen anderen in München. Ist das uncool?
Antwort: Cool ist es, in München zu wohnen. Ich bin kein Berlinfan. Ich kann nur Mode machen, wo ich arbeite und lebe, wo es mir gut geht, und das ist in München. Hier planen die Leute Projekte, arbeiten daran und setzen sie um. In Berlin dagegen bleibt man hypothetisch.
Frage: Wie kommt es, dass Sie, seitdem Sie im Dezember 2006 Ihr Label gegründet haben, so zielstrebig und schnell zum Profi geworden sind? Kein Interesse daran, dem Modebusiness mit einer Antireaktion zu begegnen?
Antwort: Nur wer jung schon professionell arbeitet, ist erfolgreich, da der Markt sehr schwierig ist.
Frage: Die Berliner Modeszene definiert sich wesentlich über ihre Experimentierfreudigkeit. Es gibt ungewöhnliche Orte der Präsentation, Happenings, bei denen Mode und Kunst eins werden, wie zum Beispiel die Modeinstallationen von Augustin Teboul und Frida Weyer, die das Konzept der auf Schnelligkeit angelegten Fashionshow künstlerisch unterwandern. Was halten Sie davon?
Antwort: Ich finde vor allem Augustin Teboul sehr interessant. Sie machen sehr schöne Sachen. Ihre Präsentation passt sehr gut zu ihrem künstlerischen Konzept. Für mich zählt jedoch nach wie vor die Magie der Schnelligkeit. Bei dem Druck und der Energie einer Fashionshow stellt sich bei mir jedes Haar auf. Deshalb bleibe ich beim Catwalk.
Frage: Hat Berlin heute eine eigene Identität in Sachen Mode und Lifestyle?
Antwort: Ja, auf jeden Fall. Die Szene ist sehr wichtig und setzt Trends für den deutschen Markt.
Frage: Marcel Ostertag, haben sie eine Lieblingslocation in Berlin?
Antwort: … Cocktails trinke ich in der Amano-Bar, Tanzen gehe ich am liebsten in die Panoramabar und Freunde treffe ich im Soho House.
Frage: Sie eröffnen neben München und Wien nun demnächst im coolen und trashigen London und in Asiens Pendant, Shanghai, weitere Läden. Wann ist Berlin dran?
Antwort: Erst einmal gar nicht. Es ist leider immer noch so, dass in Berlin kaum Kaufkraft vorhanden ist. Ich hatte mein Label in Läden, die junge Couture verkauften und die, so schnell wie sie aufgemacht haben, auch wieder aufgaben. Mein Label ist heute im KADEWE
Frage: Marcel Ostertag, heute startet die Berliner Fashionweek und Sie präsentieren Ihre Kollektion im Zelt am Brandenburger Tor: prepared and save, oder schmeißen Sie, wie man das als Bild vom chaotisch-kreativen Designer so vor Augen hat, gerade alles um?
Antwort: Bei uns ist alles komplett geordnet. In München war die Kollektion schon im Dezember fertig. Hier in Berlin haben wir das Fitting gerade abgeschlossen. Ich freue mich auf die Show!
Frage: Ihre letzten Kollektionen waren total feminin und sogar romantisch angehaucht. Die Winterkollektion besteht aus fließenden und weichen Stoffen, Seide und Wolle in Braun-, Grau- und Goldtönen. Muster, die leicht orientalisch anmuten. Es sind Stilelemente der 20er Jahre dabei wie Fransen und Riemenpumps. Für die Sommerkollektion trugen die Models Blumenkränze. Wie geht es nun weiter mit der Frau von heute? Verraten Sie uns, was oder wer Sie diesmal inspirierte?
Antwort: Verraten wird hier natürlich noch nichts, bis auf den Ort: Stellen Sie sich eine Cocktailparty in einem Schloss in Schottland vor, die der junge Jetset aus London veranstaltet …
Frage: Wenn man sich Ihre Kollektionsentwürfe so anschaut, in denen sich grafische Elemente mit Fließendem verbinden, erkennt man ein bisschen Paul Smith, oder?
Antwort: Ich denke, gar nicht! Die erzeugte Wirkung verdanke ich meinen Erfahrungen beim Ballett. Der Stil von Paul Smith, bei dem ich ein paar Monate gearbeitet habe, ist auf jeden Fall zuerst konservativ und außerdem ganz anders. Ich möchte nicht mit ihm verglichen werden.
Frage: Marcel Ostertag, Sie zählen zusammen mit Kilian Kerner, Dimitri, Patrick Mohr, Lala Berlin, Lena Hoschek, C’est tout, Michalsky, Michael Sontag und Dawid Tomaszewski, zu den Jungdesignern, die der Berliner Fashionweek ein Gesicht gegeben haben. Sie arbeiten und leben aber im Gegensatz zu allen anderen in München. Ist das uncool?
Antwort: Cool ist es, in München zu wohnen. Ich bin kein Berlinfan. Ich kann nur Mode machen, wo ich arbeite und lebe, wo es mir gut geht, und das ist in München. Hier planen die Leute Projekte, arbeiten daran und setzen sie um. In Berlin dagegen bleibt man hypothetisch.
Frage: Wie kommt es, dass Sie, seitdem Sie im Dezember 2006 Ihr Label gegründet haben, so zielstrebig und schnell zum Profi geworden sind? Kein Interesse daran, dem Modebusiness mit einer Antireaktion zu begegnen?
Antwort: Nur wer jung schon professionell arbeitet, ist erfolgreich, da der Markt sehr schwierig ist.
Frage: Die Berliner Modeszene definiert sich wesentlich über ihre Experimentierfreudigkeit. Es gibt ungewöhnliche Orte der Präsentation, Happenings, bei denen Mode und Kunst eins werden, wie zum Beispiel die Modeinstallationen von Augustin Teboul und Frida Weyer, die das Konzept der auf Schnelligkeit angelegten Fashionshow künstlerisch unterwandern. Was halten Sie davon?
Antwort: Ich finde vor allem Augustin Teboul sehr interessant. Sie machen sehr schöne Sachen. Ihre Präsentation passt sehr gut zu ihrem künstlerischen Konzept. Für mich zählt jedoch nach wie vor die Magie der Schnelligkeit. Bei dem Druck und der Energie einer Fashionshow stellt sich bei mir jedes Haar auf. Deshalb bleibe ich beim Catwalk.
Frage: Hat Berlin heute eine eigene Identität in Sachen Mode und Lifestyle?
Antwort: Ja, auf jeden Fall. Die Szene ist sehr wichtig und setzt Trends für den deutschen Markt.
Frage: Marcel Ostertag, haben sie eine Lieblingslocation in Berlin?
Antwort: … Cocktails trinke ich in der Amano-Bar, Tanzen gehe ich am liebsten in die Panoramabar und Freunde treffe ich im Soho House.
Frage: Sie eröffnen neben München und Wien nun demnächst im coolen und trashigen London und in Asiens Pendant, Shanghai, weitere Läden. Wann ist Berlin dran?
Antwort: Erst einmal gar nicht. Es ist leider immer noch so, dass in Berlin kaum Kaufkraft vorhanden ist. Ich hatte mein Label in Läden, die junge Couture verkauften und die, so schnell wie sie aufgemacht haben, auch wieder aufgaben. Mein Label ist heute im KADEWE
vertreten und geplant ist in weiterer Zukunft erst einmal Hamburg.
Frage: Sie modeln in Ihren Shows selbst mit perfekter Silhouette in High Heels! Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Planen Sie hierfür schon von Beginn an ein Outfit, das Sie tragen, oder ist dieses Selbstzeugnis eher ein spontaner Akt und ein Ritual mit dem Sie der Show Ihre Person wie eine Signatur „einschreiben“?
Antwort: Das ist zuerst aus einer Laune heraus entstanden. Die Resonanz darauf war so positiv, dass ich es weiter ausgebaut habe. Es ist tatsächlich so, dass ich seitdem ein Outfit für mich einplane und ich in der Show einen bestimmten Platz habe: am Anfang, am Ende… Ich bin eben eine Rampensau, die auch die Presse auf diese Weise für sich einnimmt. Solange es mein Körper hergibt und ich das Tempo halten kann, wird man mich in jeder Show erleben, also auch am Donnerstag.
Frage: Sie modeln in Ihren Shows selbst mit perfekter Silhouette in High Heels! Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? Planen Sie hierfür schon von Beginn an ein Outfit, das Sie tragen, oder ist dieses Selbstzeugnis eher ein spontaner Akt und ein Ritual mit dem Sie der Show Ihre Person wie eine Signatur „einschreiben“?
Antwort: Das ist zuerst aus einer Laune heraus entstanden. Die Resonanz darauf war so positiv, dass ich es weiter ausgebaut habe. Es ist tatsächlich so, dass ich seitdem ein Outfit für mich einplane und ich in der Show einen bestimmten Platz habe: am Anfang, am Ende… Ich bin eben eine Rampensau, die auch die Presse auf diese Weise für sich einnimmt. Solange es mein Körper hergibt und ich das Tempo halten kann, wird man mich in jeder Show erleben, also auch am Donnerstag.
Marcel Ostertag, vielen Dank fürs Interview! Style is here. wünscht Ihnen viel Erfolg bei der Show übermorgen!
Das Bild unten ist zu groß .. ;)
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